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Verzweiflung
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"Es liegt eine sonderbare Befriedigung darin, den tiefsten Grund der Verzweiflung erreicht zu haben; das Übermaß an Unglück schafft etwas wie Sicherheit, eröffnet einen Gnadenport, an den die scheiternde Seele nicht mehr zu glauben wagt. Es gibt eine Art von seelischer Not, die sichere Zuflucht, ein bestimmtes Maß an Verlassenheit, das endlich Ruhe bedeutet."
Wenn das Aufbegehren gegen das eigene Schicksal keinen Sinn mehr macht, wenn es keinen Adressaten der Klage mehr gibt, dann kann dies auch eine Befreiung sein. An die Stelle der Auflehnung tritt die Hingabe, die Übernahme seiner selbst als Opfer. Dann besteht der Genuss der Verzweiflung in der Befreiung von Schuld.
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