Jorge Semprun (1923-2011)
Geboren 1923 in Madrid. Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs 1936 verließ seine Familie mit ihm Spanien, seit 1939 lebten sie in Paris. Dort studierte er Philosophie an der Universität Sorbonne.
Semprun kämpfte in der Resistance, wurde Mitglied der kommunistischen Partei. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, gefoltert und 1944 nach Buchenwald deportiert.
Semprun zögerte lange, über seine Erfahrung in Buchenwald zu schreiben.
Zwischen 1953 und 1962 organisierte er Aktivitäten der kommunistischen Partei Spaniens gegen die Franco-Diktatur und hielt sich öfter illegal unter falschem Namen in Spanien auf.
Er verlor zunehmend sein Vertrauen in die kommunistische Partei und wurde 1964 wegen seiner Kritik am Stalinismus aus ihr ausgeschlossen.
1988 wurde er spanischer Kulturminister in der Regierung des Sozialisten Felipe González, legte aber nach drei Jahren sein Amt nieder.
Semprun schrieb auch Drehbücher, zum Beispiel das Drehbuch für den Film "Z".

Bücher in deutscher Übersetzung:
1963: Die große Reise (1965)
1967: Die Ohnmacht (2001)
1969: Der zweite Tod des Ramón Mercader (1974)
1977: Federico Sánchez. Eine Autobiographie (1978)
1980: Was für ein schöner Sonntag! (1981)
1981: Algarabía oder Die neuen Geheimnisse von Paris (1985)
1983: Ives Montand: das Leben geht weiter (1984)
1986: Der weiße Berg (1987)
1987: Netschajew kehrt zurück (1989)
1993: Federico Sánchez verabschiedet sich (1994)
1994: Schreiben oder Leben (1995)
1998: Unsre allzu kurzen Sommer (1999)
2002: Der Tote mit meinem Namen (2003)
2003: Zwanzig Jahre und ein Tag (2005)
Blick auf Deutschland (2003)