"Ich liebe und schreibe, um einen vergänglichen Sieg über die unermeßliche und urgewaltige Unergründlichkeit dessen zu erringen, was da ist, sich jedoch nicht offenbart ... Ich weiß, daß es ein schnell vorübergehender Triumph ist. Dafür läßt er mir meine eigene, nicht zu bezwingende Unergründlichkeit, die darin besteht, etwas – in diesem Augenblick – zu tun, was nicht unserem übrigen Leben gleicht."
Carlos Fuentes, Diana oder Die einsame Jägerin, 12

Ähnlich der Liebe ist das Schreiben ein flüchtiges Aufbäumen auf ein sich entziehendes Jenseits hin. Zugleich ist es auch eine Überschreitung meiner selbst, die mich narzisstisch erhöht, weil es mir das Gefühl einer eigenen Fremdheit gibt. Ich bewege mich in einem Raum, der aus meinem Leben herausfällt oder herausragt, als würde ich mich selbst überschreiten.



Fuentes, Carlos: Diana oder Die einsame Jägerin. Roman. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, 1998