Mythen


 
Dionysos war der späteste der antiken griechischen Götter. Sein Kult kam von Thrakien nach Hellas und traf anfänglich auf Widerstand und wurde bekämpft, wie es auch in den Bakchen des Euripides beschrieben wird. Euripides nennt ihn den "neuen Gott".
Der "kommende Gott" ist Dionysos für die deutschen Romantiker. Hölderlin (Brot und Wein):
Am Parnaß und der Schnee delphische Felsen umglänzt,
Dort ins Land des Olymps, dort auf die Höhe Cithärons,
Unter die Fichten dort, unter die Trauben, von wo
Thebe drunten und Ismenos rauscht im Lande des Kadmos,
Dorther kommt und zurück deutet der kommende Gott.
Dionysos ist die Kraft der Gärung des Neuen, der Taumel, in dem das Beschränkte und Vereinzelte untergeht.
Hegel, Phänomenologie des Geistes:
"Das Wahre ist so der bacchantische Taumel, an dem kein Glied nicht trunken ist; und weil jedes, indem es sich absondert, ebenso unmittelbar sich auflöst, ist er ebenso die durchsichtige und einfache Ruhe."
Für das endende 19. Jahrhundert ist Dionysos die Gegenkraft zum Rationalismus, Symbol der Erneuerung des Menschen.
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