"Unser Leben ist nur ein eisiger Hauch, und wir sterben nur einen einzigen Tod. Innerhalb dieser Einmaligkeit gibt es Wege der angstvollen Selbsterhaltung, des billigen Wagnisses, des geistlosen Exzesses oder der weisen Entscheidung für den Tod. Es gibt Augen, die ihren Blick abwenden, und Augen, die ein Verlangen haben, alles zu sehen. Trotz aller Unterschiede ist das Ergebnis immer das gleiche. Wenn die Kerze angezündet wird, brennt sie nieder. Die einen zünden sie an einem Ende an, die anderen an beiden Enden."
Kostis Papajorgis, Der Rausch, 137

Die Bewältigung unseres Lebensweges lässt viele Varianten zu. Doch so verschlungen, verworren, schnurgerade oder abenteuerlich wir diese Wege auch gestalten, führen sie doch letztlich alle unausweichlich in den Tod. Uns bleibt nur das Diesseits und die Leidenschaft des Daseins, die aber auch nur eine Flucht vor dem Tod ist. Aber eine, die sich aufschwingt und nicht in der Erbärmlichkeit der Selbsterhaltung kleben bleibt.



Papajorgis, Kostis: Der Rausch. Ein philosophischer Aperitif. München: dtv, 1998