"Sobald die Präsenz des Anderen als Nächsten vom Ich nicht als die Bewegung aufgenommen wird, durch welche das Unendliche zu mir kommt, sobald diese Präsenz sich über dem Nächsten als in der Welt etablierte Eigenschaft des Nächsten schließt, sobald sie aufhört, Anlaß zum Sprechen zu geben, hört die Erde auf, weit genug zu sein, um gleichzeitig den Nächsten und mich beherbergen zu können, und einer von beiden muß den anderen verstoßen – und zwar absolut."
Maurice Blanchot, Das Unzerstörbare, 113

Verliert der Andere die Faszination der Fremdheit für mich, verblasst die Neugier, das Bunte unter der grauen Decke des Gewöhnlichen. Die Sprache sucht nicht mehr nach einem Echo, die einstige Anziehung wandelt sich, indem die Nähe zueinander verwaist. Der Andere verliert seinen Ort neben mir und verlöscht in seiner Präsenz.



Blanchot, Maurice: Das Unzerstörbare. Ein unendliches Gespräch über Sprache, Literatur und Existenz. München: Carl Hanser Verlag (Edition Akzente), 1991