"Nie sind wir die gleiche Person für verschiedene Gesprächspartner, Freunde oder Geliebte, ähnlich den komplizierten Resonanzböden der Physikstunden, die mit einer bestimmten Saite auf den Ton antworten, der sie zum Klingen bringt, während die anderen, wie in sich versunken, stumm und fern bleiben und sich für einen Ruf aufsparen, der vielleicht eines Tages Antwort von ihnen verlangen wird, einen Ruf, der sie manchmal nie erreicht, so daß sie ihre Tage wie von der Welt vergessen vollenden, fremd und einsam."
Ernesto Sábato, Über Helden und Gräber, 141

Wir warten auf den Menschen, der uns entspricht und dem wir entsprechen und von dem wir glauben wollen, dass es ihn irgendwo geben muss. Mit dieser Sehnsucht riskieren wir, einsam zu bleiben.



Sábato, Ernesto: Über Helden und Gräber. Roman. München: dtv, 1977