"Dieses Ich, das ein anderer ist. Als wäre die eigene Mitte identisch mit einer unbewohnbaren Leere. Ein Niemandsland; voller Schemen und Schatten. Und die Einsamkeit Ort der Täuschung ebenso wie ein Ort der Wahrheit. Daß das, was mein Innerstes ausmacht, sich, je näher ich mir in dieser Einsamkeit komme, in Nichts auflöst."
Raoul Schrott, Tristan da Cunha, 702

Letztlich scheitert der Versuch der Selbstvergewisserung an der Unzugänglichkeit des eigenen Inneren. Das Selbst erfährt sich in seinem Kern als enteignet. Sein Inneres erweist sich als nicht objektivierbar, als leer und nichtig. Annähernd ist es erfahrbar als Verlorenheit und Einsamkeit.



Schrott, Raoul: Tristan da Cunha. Roman. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, 2006