"Die Verbindung wird nicht schwächer, weil es nicht mehr gibt, was es vielleicht gegeben hat, im Gegenteil, vielleicht wird das Band dadurch noch stärker, vielleicht bindet der Verzicht auf das, was es vielleicht gegeben und man miteinander geteilt hat, enger aneinander als die Tatsache, daß man es hinnimmt oder auslebt oder es sich ungehindert entwickeln läßt, jede Enttäuschung, jedes Scheitern, jede Trennung oder jedes Schlußmachen verbindet mehr als alles andere, eine kleine Narbe für immer, eine Erinnerung an den Verzicht oder den Verlust ..."
Javier Marías, Morgen in der Schlacht denk an mich, 389f.

Eine verlorene Beziehung ist oft mächtiger als sie es war zu der Zeit, als man noch in ihr lebte. Ist es die Schuld des Versäumten, die an das Vergangene bindet? Denn erst im Nachhinein wird einem bewusst, was man hätte anders und besser machen können. Auch deshalb können im Verlorenen Hoffnungen und Träume einen Ort finden.



Mar�as, Javier: Morgen in der Schlacht denk an mich. Roman. M�nchen: dtv, 1999