"Die Lust ist Zuweisung des Affekts, Affektion einer Person oder eines Subjekts, sie ist das einzige Mittel für eine Person, im Prozeß des Begehrens, der sie ergriffen hat, »sich wiederzufinden«. Jegliche Lust, noch die künstlichste und schwindeleregenste, kann nichts anderes bedeuten als Reterritorialisierung."
Gilles Deleuze, Dialoge (mit Claire Parnet), 107

Im Begehren verliere ich mich an den Anderen, in der Lust gebe ich mich dem Selbstgenuss hin und finde zu mir zurück. Während das Begehren noch die Faszination der Fremdheit des Anderen mit der Sehnsucht verbindet, ihn in seiner Ganzheit zu erfassen, lebt die Lust für die Erlösung der eigenen Begierde.



Deleuze, Gilles / Parnet, Claire: Dialoge. Frankfurt am Main: Suhrkamp (edition suhrkamp), 1980