"Der müßte nun freilich von Liebesdingen rein gar nichts verstehen, der meinte, durch solche Zweifel geschähe der Liebe Abtrag. Sie bilden im Gegenteil ihre Würze. Sie sind es erst, die der Liebe den Stachel der Leidenschaft verleihen, so daß man schlechthin die Leidenschaft als zweifelnde Liebe bestimmen könnte."
Thomas Mann, Der Zauberberg, 689

Zweifel, die einer Liebe innewohnen, rauben ihr die satte Sicherheit, die Selbstverständlichkeit, die Schläfrigkeit, die drohende Gewöhnung. Sie schüren stetig die Glut, die eine Liebe lebendig hält und der Leidenschaft eine zwiespältige Wachsamkeit verleiht.



Mann, Thomas: Der Zauberberg. Roman. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, 1967